Souvenir Marcel Gilles

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VIER IN EINER REIHE

Es gab einige tolle Rennen zu sehen auf der schweren Strecke um Contern, mit verdienstvollen Siegern. Aber trotz der Leistungen von Rick Meylender, Solo-Sieger in den Minimes, von Mathieu Kockelmann, Sieger bei den Cadets in einem sehr spannenden Sprint, von Tom Paquet, ebenfalls Schnellster im Spurt bei den Anfängern, oder von Claire Faber, die Hand in Hand mit seiner Freundin Elise Maes die Ziellinie überquerte, ist es vor allem der Triumpf des Teams Tooltime Preizerdaul um Maxime Weyrich bei der Elite, der von dieser zweiten Ausgabe des Souvenir Marcel Gilles in Erinnerung bleiben wird. Vier Fahrer auf den ersten vier Plätzen, das ist schon etwas Aussergewöhnlicher in der Geschichte der Rennen des ACC Contern. Auch nicht das Team Differdange hat dies bis jetzt fertig gebracht, obschon sie 2013 das komplette Podium des Grand-Prix OST-Manufaktur besetzt hatten. Über den rein sportlichen Aspekt hinaus war es an diesem Sonntag in Contern ein angenehmer Tag mit perfekten Wetterbedingungen, an dem viele einheimische Fahrer ihre Form zur Vorbereitung auf die so wichtigen nationalen Meisterschaften am kommenden Wochenende getestet haben.

Es waren die Rennen der jüngsten Fahrer am Vormittag, die am besten besetzt waren, mit mehr als 50 Teilnehmern in den Kategorien Minimes und Kadets, welche den vom ehemaligen Siegers der Flèche Wallonne Kim Kirchen gegebenen Start nahmen. Welch ein Kontrast zum Vorjahr, als ein kleines Dutzend Fahrer dieser beiden Kategorien am Nachmittags in der menschenleeren Industriezone "Weiergewan" einsam ihre Runden drehten. Der Datumwechsel in diesem Jahre hatte also Wunder bewirkt und die neue, altbewährte Formel mit einem hügeligen Kurs konnte das Souvenir Marcel Gilles wieder attraktiv gestalten. Der Anstieg von Syren mit seiner maximalen Steigung von 12 % trennte die Spreu vom Weizen: die Hauptfelder zerbrachen und die Stärksten lagen vorn. Bei den Minimes etwa übernahmen Lenn Schmitz und Rick Meylender, beide vom CT Atertdaul, in der zweiten der drei zu absolvierenden Runden alleine die Führung, mit rund dreißig Sekunden Vorsprung auf eine Gruppe von drei Fahrern mit Leopold Strauss, Wayne Roden und Maxence Arnould sowie einer kleinen Minute auf ein Hauptfeld, das kaum mehr als 8 Mann noch zählte. Die Positionen blieben so bis zum Schluss, wo Rick Meylender seinen Teamkollegen Schmitz in den letzten Hektometern zurücklassen konnte, um schliesslich als Solosieger über den Zielstrich fuhr, 6 Sekunden vor dem Zeitplazierten. Eine Minute später gewann Wayne Roden den Sprint um Platz drei, während Lena Lallemang als erstes Mädchen das Rennen auf Platz 13 beendete, nur Sekunden vor Julie Kiesgen.

Bei den Kadets viel auch schon sehr früh eine Vorentscheidung, als auf Anregung von Mathieu Kockelmann eine Gruppe von vier Fahrern die Führung übernahm. Kockelmann, Andru-George Vlad, Matteo Giampaolo und Mil Morang waren wohl die Stärksten im Rennen, da sie ihre Führung immer weiter ausbauen konnten, auf eine Gruppe von 14 Fahrern mit unter anderem den drei hervorragenden Mädel Liv Wenzel, Lena Carier und Anouk Schmitz. An der Spitze machte Kockelmann immer wieder Tempo und versuchte mehrmals, sich abzusetzen, aber Vlad und die beiden Dippacher, Morang und Giampaolo liessen den Differdinger nicht wegfahren. Hinter den Vier war das magere Peloton inzwischen explodiert und die Zahl der direkten Verfolger reduzierte sich auf Acht, dann auf Vier mit den drei CT-Atertdaul Fahrern Jonathan Kalweit, Liv Wenzel und David Lang, die nur noch von Noa Berton vom UC Dippach begleitet wurden. Die Entscheidung um den Sieg fiel im Sprint, einem sehr spannenden Sprint zwischen Mathieu Kockelmann und Andru-George Vlad, bei dem der Differdinger nur wenige Zentimeter vor seinem Kontrahenten lag. Giampaolo und Morang folgten auf ein paar Radlängen, während die ersten Verfolger mehr als vier Minuten später Hand in Hand Liv Wenzels hervorragenden sechsten Platz und Sieg bei den Mädchen feierten, anstatt um die Ehrenplätze zu kämpfen.

Das Rennen der Anfänger wurde leider durch mehrere Stürze in der ersten Runde beeinträchtigt, bei denen Noah Kemp am härtesten getroffen wurde und mit Verdacht auf eine gebrochene Schulter ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Das Feld wurde dabei schnell auseinander gerissen, so dass nach zwei Runden nur noch acht Fahrer in Führung lagen, darunter drei Dippacher: Alexandre Kess, Max Gilles, Simon Quievreux, Gilles Miny, Tom Paquet, William Lecerf, Jérôme Jentgen und Mats Wenzel. Kess und Quievreux mussten ihre Gegner in der Schlussrunde ziehen lassen, so dass am Ende noch sechs Leute um den Sieg kämpften. Ein Sieg, der an Tom Paquet ging, welcher im letzten Jahr ebenfalls Schnellster im Schlusssprint war, bei dem damals auf Punkte augetragenen Rennens aber den zweiten Rang belegte. Dieses Jahr reichte es also zum Sieg und Paquet konnte einen Erfolg genießen, der mit einer Radlänge Vorsprung auf Jérôme Jentgen und William Lecerf erworben wurde.

Der Wettkampf der Damen wurde zwar von Fahrerinnen aus Mannschaften dominiert, die es gewohnt sind, auf höchstem Niveau zu fahren, doch die eigentliche Sensation des Rennens war die junge Marie Schreiber, die einen hervorragenden Eindruck hinterlassen konnte und die stärksten Elite-Fahrerinnen bis zum Schluss begleitete, wo sie den ersten Platz bei den Anfängerinnen belegte. Als sich das weibliche Peloton unter dem Impuls von Elise Maes zu Beginn des Rennens in zerteilte, fuhr Schreiber mit Maes, Claire Faber und Anne-Sophie Harsch zur Spitze. Danach blieb sie in dieser kleinen Spitzengruppe hängen und übernahm sogar alleine die Führung in der sechsten Runde, ihrer letzten. Sie überquerte die Ziellinie einige Meter vor ihren älteren Konkurrentinen, die noch eine zusätzliche Runde zu absolvieren hatten, und mehr als fünf Minuten vor der zweiten Fahrerin ihrer Kategorie, Lis Nothum, die ebenfalls einige weit erfahrenere Konkurrentinnen begleiten konnte. Das Feld der Frauen war also schnell zweigeteilt worden und während Elise Maes, Claire Faber und Anne-Sophie Harsch mit Schreiber die Führung übernahmen, waren es die Mädchen des TWC Maaslandster, die zusammen mit Carmen Coljon und der jungen Nina Berton, der einzigen Vertreterin der Juniorenklasse in dieser Gruppe, für die Verfolgung sorgen mussten. Das Team von Tjarco Cuppens war unter anderem mit der letztjährigen Dritten der neuseeländischen U23-Zeitfahrmeisterschaften Brownyn MacGregor am Start sowie ihrer Landsmännin und anderen Zeitfahrspezialistin Amanda Jamieson, U23 Landesmeisterin im Strassenrennen und Bronzemedaillengewinnerin bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Richmond, USA. Aber das multinationale Kollektiv von Maaslandster war von der Luxemburgerin Anne-Sophie Harsch an der Spitze des Rennens vertreten und war daher nicht wirklich in der Verfolgung interessiert, so dass der Abstand immer grösser wurde. Doch Harsch musste Faber und Maes an der letzten Steigung des "Syrener" ziehen lassen und konnte deshalb nicht um den Sieg kämpfen, ein Sieg der an Claire Faber ging, die Hand in Hand mit ihrer Freundin Elise Maes über die Ziellinie fuhr. Hinter den beiden Luxemburgerinnen fuhr der TWC Maaslandster auf die Plätze drei bis sechs, vor der Juniorin Nina Berton.

Wie bei den anderen Kategorien war auch das Rennen der Herren Elite, Junioren, U23 und Masters von Anfang an animiert. Drei Fahrer setzten sich schnell in Führung: der junge Mathieu Kockelmann von CCI Differdange sowie zwei Fahrer von Tooltime Preizerdaul, die nicht weniger jungen Félix Schreiber und Maxime Weyrich. Sie hatten schnell eine Minute Vorsprung auf eine Gruppe von fünfzehn Fahrern, in der etwas Unstimmigkeit herrschte. Aus gutem Grund: neben Arthur Kluckers (VC Schengen), Noah Fries und Ken Conter (LC Tétange), Ryan Cortjens (Iko Beobank), Misch Leyder (VC Diekirch), Loîc Bettendorf (CT Atertdaul), Scott Thiltges (LG Alzingen), Lex Nederlof (NEX CCN Cycling Team), Rick Stemper (CCI Differdange) und Rik Karier (Velo Woolz) waren nicht weniger als fünf weitere Fahrer vom Tooltime Preizerdaul in dieser Gruppe mit Jacques Gloesener, Mike Diener, Lex Reichling, Ben Philippe und vor allem Tim Diederich, dem zweifachen nationalen Meister, der sicherlich auf dem Papier Favorit Nummer Eins im Rennen war. Das Hauptfeld, angeführt von Jungs wie Pol Weisgerber, Charly Petelin oder Jonas Andersen, Sohn von Kim Andersens, folgte bei halbem Rennen bereits knapp drei Minuten hinter den Spitzenfahrern. Félix Schreiber und Maxime Weyrich konnten Raphael Kockelmann zurücklassen und fuhren als Duo weiter, immer noch mit einem guten Vorsprung vor den Verfolgern.

Unter den Augen von Andy Schleck haben wohl mehrere Fahrer versucht, das Feuer bei den Verfolgern zu schüren, wie zum Beispiel der stets offensive Misch Leyder, wie auch der ehemalige Sieger der Grand-prix François Faber, Arthur Kluckers, der andere Junior Loïc Bettendorf, der eine Woche vor den nationalen Meisterschaften zuhause motiviert bis in die Haarspitzen war, Querspezialist Ryan Cortjens, der im vergangenen Oktober nur knapp einen Steinwurf von der Ziellinie entfernt Dritter beim Grand-prix COMAT wurde, Ken Conter, zu Beginn seines Abenteuers im prestigeträchtigen Verein von Chambéry oder dem tapferen Lex Nederlof, einem alten Freund von Marcel Gilles, der trotz seiner fünfzig Jahren immer noch in ausgezeichneter Verfassung ist. Aber die Mannschaftskameraden des Spitzenduos waren immer da, um die verschiedenen Versuche zum Scheitern zu bringen. Vor allem Lex Reichling und Tim Diederich sorgten dafür, dass Niemand sich absetzen konnte und dass der Rhythmus in der Gruppe zwischen den Angriffen immer wieder verlangsamte. Eine Gruppe, die deshalb immer mehr Zeit auf die führenden Fahrer verlor und sogar vom nächsten Peloton bedroht wurde, das knapp eine Minute dahinter fuhr. Die Entscheidung fiel also zwischen Weyrich und Schreiber, den beiden Führenden, die sich beim letzten Anstieg des Tages den Sieg streitig machten. Felix Schreiber, der bis dahin viel gearbeitet hatte, musste seinen Begleiter ziehen lassen und Maxime Weyrich siegte also im Alleingang, 17 Sekunden vor seinem Landsmann. Hinter den beiden hatten Tim Diederich und Lex Reichling es geschafft, ihre Begleiter zurückzulassen und sorgten also für eine historische Viererreihe ihres Teams. Arthur Klucker gewann den Sprint um Position fünf und den Titel des besten Juniors vor Bettendorf und Cortjens, dreieinhalb Minuten hinter dem Sieger.

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